Gründungsversammlung am 29.06.1909
Am Dienstag, dem 29. Juni 1909, nachmittags 4 Uhr, war im Gasthof Brune hierselbst eine Versammlung zwecks Gründung einer freiwilligen Feuerwehr für Niederalme, Oberalme und Herrschaft Alme einberufen. Die Versammlung wurde von dem Gemeindevorsteher Sürig aus Niederalme eröffnet und das Wort dem auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens erfahrenen, langjährigen Leiter der Briloner freiwilligen Feuerwehr, Stadtsekretär Hüser, der zu dieser Versammlung besonders eingeladen war, übertragen. Letzterer verbreitete sich in eingehender Weise über Einrichtung, Zweck und Ziele einer freiwilligen Feuerwehr.
Nach dem Vortrage wurde seitens der Anwesenden beschlossen, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, und es traten ihr sogleich 33 Personen aus Niederalme und 16 Personen aus Oberalme bei.
Für den Entwurf eines Statuts wurde eine aus acht Personen bestehende Kommission gewählt, welcher das weiter Erforderliche übertragen wurde. Wie sich bei weiteren intensiven Recherchen ergab, hat an diesem Tag lediglich die Gründungsversammlung stattgefunden.
Obwohl bereits am 29. Juni 1909 die Gründungsversammlung stattgefunden hat, zog sich die eigentliche Gründung immer wieder hinaus. So existiert aus dem Jahre 1912 im Verzeichnis die Notiz, dass alle Männer von 18 bis 55 Jahre zum Dienst verpflichtet sind. Am 26. Juni 1927 wird berichtet:
Die Bemühungen eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, sind ohne Erfolg gewesen. Am 4. Juli heißt es sogar: Die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr halte ich für Oberalme nicht für zweckmäßig.
Oberalme lehnt am 6. Mai 1928 die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr ab. Niederalme am 4. Juli 1928: Unnütz eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, Brandwehr tut dieselben Dienste. So oder ähnlich zog es sich insgesamt über 25 Jahre hin, bis sich dann endlich am 6. September 1934 in Alme die Freiwillige Feuerwehr gegründet hat.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr mit der Musikkapelle Niederalme um 1930 vor dem Schloss.
Von links: 1. Reihe: Hubert Schlüter, Johannes Otte, Franz Rabeneck, August Schütte, Josef Rustemeier, Josef Schlüter, Wilhelm Rustemeiel, Konrad Pingel, Hubert Rabeneck.
2. Reihe: Hubert Heel, Wilhelm Göbel, Konrad Wiegers, Johannes Schütte, Josef Nüse, Wilhelm Wortmann, Heinrich Schulte, Karl Schmitz, Georg Schumacher , Heinrich Rustemeier , Alfred Schiffner, Wilhelm Köster.
3. Reihe: Philipp Hammerschmidt, Clemens Siepmann, Bernhard Mengeringhausen, Willi Götte, Karl Kleine,
Fritz Wortmann, Franz Schulte, Wilhelm Lahme, Anton Wittler, Theo Brune, Anton Korff und Fritz Bunse.
Gründung am 06.09.1934
Die Gründung einer freiwilligen Wehr hat sich immer wieder hinausgezögert. Am 6. September 1934 hat sie dann aber endlich stattgefunden.
Erste TS8 am 25.11.1940
Zur Übergabe der Motorspritze hatten sich eingefunden Amtsbürgermeister Dinkloh, sowie mehrere andere Vertreter der Feuerwehr, Vertreter der Partei usw. Bei der Probe der neuen Motorspritze konnten sich die Anwesenden von der durchschlagenden Leistungsfähigkeit derselben überzeugen.
In Hoppecke und Messinghausen ist ebenfalls je eine Motorspritze untergestellt, so daß die Feuerwehr des Amtes Thülen nunmehr über drei Motorspritzen verfügt.
(Text aus der Sauerländer Zeitung vom 6. Dezember 1940)
Erstes Fahrzeug TSF/T am 16.11.1963
Am 16. November 1963 erhielt die Almer Feuerwehr Ihr erstes Fahrzeug; ein TSF/T. In Anwesenheit von Amtsbürgermeister Rickert, Amtsdirektor Hoffmann, Bürgermeister Mengeringhausen, des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Böddicker und des Amtsbrandmeisters Becker wurde uns das Fahrzeug übergeben. Pfarrer Peter nahm die Weihe des Fahrzeuges vor. In seiner Ansprache erinnerte er daran, dass trotz aller Technik und allen Fortschritts der Mensch nicht von Katastrophen verschont bleibt und überall die Männer der Feuerwehr mit an der Spitze stehen.
Man müsse sie deshalb nicht nur entsprechend ausrüsten, sondern ihnen für ihre Arbeit im Dienst am Nächsten auch danken. Sie hätten diesen Dank gerade in der heutigen Zeit, da niemand mehr dienen wolle, besonders verdient.
Planung Gerätehaus 1959
In der Ratssitzung vom Dezember 1959 stand bereits die Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses im Mittelpunkt der Tagesordnung.
Die Gemeindevertreter waren in dieser Frage, die wohl auf Veranlassung der Amtsverwaltung auf das Programm gesetzt worden war, der Ansicht, dass ein Feuerwehrgerätehaus nicht notwendig ist, weil die Geräte gut bei der Papierfabrik untergebracht sind. Es stimmt, dass in zentraler Ortslage kein Spritzenhaus steht, andererseits gebe es aber auch keinen geeigneteren Platz als den Schuppen an der Papierfabrik, wo die Spritze und die Geräte untergestellt sind, da sich dort auch die Sirene befindet und bisher keinerlei Schwierigkeiten auftraten. Bei Feuergefahr stehen hier sofort viele Männer zur Verfügung, die alle Feuerbekämpfungsmittel zur Hand haben.
In der Gemeinderatssitzung vom Juni 1962 wurde wieder über ein neues Feuerwehrgerätehaus beraten. Zu diesem Zeitpunkt sei die Platzfrage sogar schon weitgehend geklärt worden. Die Verhandlungen mit dem Bevollmächtigten des Grafen von Spee hätten ergeben, dass das Gerätehaus neben der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft errichtet werden könne. Diese Lage sei für die Gemeinde zentral und aus diesem Grunde gut geeignet. Die Amtsverwaltung müsse jetzt offiziell von der Gemeinde den Auftrag erhalten, die weiteren Verhandlungen für die notwendigen Planungen zu führen.
Die Gemeinderatssitzung vom Mai 1963 brachte dann das lange angestrebte Ergebnis: Das Feuerwehrgerätehaus wird nun Wirklichkeit. Unter den Zuhörern sah man auch Kreisbrandmeister Hoffmann, seinen Stellvertreter Böddicker und den Amtsbrandmeister Becker. Im Verein mit diesen “schweren Geschützen” gelang es den Almer Wehrleuten, die Zusage des Gemeinderates für das seit Jahren beantragte Gerätehaus zu erhalten. Der Bürgermeister Mengeringhausen führte aus, dass über dieses Thema schon viel gesprochen worden sei. Bisher sei die Möglichkeit vorhanden gewesen, für die Feuerwehrgeräte einen Raum in der Papierfabrik zu benutzen. Nun ergebe sich aber eine neue Situation. Die Papierfabrik benötige diesen Raum in absehbarer Zeit selbst, da eine Erweiterung des Betriebsgebäudes geplant sei. Bezüglich der Platzfrage erklärte Amtsdirektor Hoffmann, dass das Gerätehaus neben der dem Lagerplatz der Firma Lüke an der unteren Bahnhofstraße errichtet werden soll. Nach Klärung der Platzfrage müsse dieses Projekt im Interesse des Brandschutzes schnell vorangetrieben werden. Es hat noch einige Zeit gedauert, bis man sich über den heutigen Standort einig wurde und mit dem Bau begonnen werden konnte.
Einweihung Gerätehaus 1968
Am 6. Oktober 1968 wurde dann endlich das neue Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben.
In dem Haus, das unmittelbar an die Mehrzweckhalle anschließt, sind neben der Großgarage auch ein Schulungsraum sowie eine Wohnung für den Gerätewart untergebracht. Das Haus war nötig, um die Feuerwehr in der weit verzweigten Gemeinde noch schlagkräftiger zu machen und eine sachgemäße
Unterbringung des Materials zu gewährleisten. Dadurch wurde es uns auch möglich, dass die Ausrüstung (Kleidung, Helm, Gurt etc.) im Gerätehaus untergebracht werden konnte und bei Alarm nicht erst alles von zu Hause holen musste. Infolgedessen kann jetzt in einem Notfall der Einsatz direkt vom Gerätehaus erfolgen.
Verbunden damit wurde der Amtsfeuerwehrtag gefeiert, an dem sich neben den Wehren aus dem Amtsbereich Thülen auch Feuerwehr Abordnungen aus den Kreisen Büren und Lippstadt. 16 Feuerwehrgruppen marschierten später unter den Klängen der Musikkapelle Harth und des Tambourkorps Scharfenberg durch Alme. Mit im Zug waren auch Vertreter von Kreis, Amt, Gemeinde und den Ordnungsbehörden. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal nahm Pfarrer Peter die kirchliche Weihe des neuen Grätehauses.
Anschließend überreichte der Architekt Pack dem Almer Bürgermeister Mengeringhausen den Schlüssel des neuen Hauses. Der Bürgermeister dankte dem Grafen von Spee, der kostenlos das Grundstück zur Verfügung gestellt hatte, weiter der Amts- und Kreisverwaltung die sich um die Finanzen bemüht hatte. Anschließend gab er dann den Hausschlüssel an Brandmeister Otto Jösten weiter.
Erstes Waldfest 1969
Der Einladung sind damals bereits viele Spaziergänger gefolgt und ins Mühlental gekommen. Vor dem Tunnel entwickelte sich ein munteres Treiben. Schon bald dufteten die Spießbraten und regten zum Essen an. Die benachbarten Wehren aus Nehden, Thülen, Wünnenberg und Harth waren ebenfalls zu den Almequellen gekommen. Dort veranstalteten die Wehren unter sich ein Wasserballspiel, wobei die Teilnehmer zwar triefend naß wurden, aber auch viel Spaß hatten. In den Abendstunden wurde der Uhufelsen mit starken Scheinwerfern angestrahlt.
Zweites Fahrzeug LF8 am 25.03.1984
Aus dem gesamten Stadtbereich und auch aus Büren und Harth waren die Feuerwehren gekommen, als der Bürgermeister Josef Klaholz den neuen Wagen seiner Bestimmung übergab und Pfarrer Peter das Fahrzeug einsegnete. Zuvor hatte der Ortsvorsteher Wilhelm Harding bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Gäste begrüßt, darunter den stellvertretenden Landrat Rudolf Kraft, die Vertreter des Rates und der Verwaltung der Stadt Brilon, die Vertreter des Hochsauerlandkreises und der Firma Ziegler. Der Ortsvorsteher wünschte uns mit dem Fahrzeug eine stete Einsatzbereitschaft und immer eine unfallfreie Fahrt. Bürgermeister Klaholz sagte Kreis und Land Dankesworte für die finanzielle Hilfe bei der Anschaffung des Fahrzeugs. Für den Schwerpunkt Alme sei der Wagen dringend notwendig gewesen. Mit einem herzlichen Dankeswort an die Almer Wehr überreichte der Bürgermeister die Schlüssel an den Stadtbrandmeister Becker. Dieser gab ihn mit den besten Wünschen die Löschgruppe weiter.
“Einen Tag der Freude und des Dankes” nannte Löschgruppenführer Hans-Alfred Schröder den Tag der Übergabe des neuen Löschfahrzeuges. Eine Rettungsschere war das Geschenk des Grafen Maximilian von Spee für das neue Fahrzeug. Dieses Gerät soll dabei helfen, bei den immer häufiger werdenden Unfällen, eingeklemmte Personen schneller aus den Fahrzeugen zu retten.
Nach der offiziellen Übergabe hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich bei einer Sonderschau über das Rettungswesen zu informieren. Zum guten Gelingen dieses Tages trug der Musikverein mit seinen Darbietungen bei.